Black History Month 2023 Kick Off  – Ein unvergesslicher Moment

Zum zweiten Mal nahmen fünfzehn Initiativen, Institutionen und Vereinen aus den verschiedensten Bereichen der Gesellschaft an der Black History Month Kick-Off Veranstaltung teil. 180 Minuten lang verfolgten 146 Personen die spannenden Vorträge und Präsentationen. 

simon INOU & Beverly Mtui

Wien – Am 2. Februar organisierte fresh Magazin, freshVibes Radio und blackaustria.info in den Räumlichkeiten der Wiener Hauptbücherei das Kick-off Event zum Black History Month 2023. In einem gut besetzten Saal der Wiener Hauptbücherei fand die Eröffnungszeremonie für den Black History Month in Österreich statt. Das anwesende Publikum bestehend aus mehr als 140 Personen blieb von 19 bis 22:30 Uhr und verfolgte aufmerksam die spannenden Präsentationen von Initiativen, Vereinen und Institution aus den Black Communities sowie aus der Mehrheitsgesellschaft, die den öffentlichen Aufruf auf social Media gefolgt sind. 

Moderiert wurde die Veranstaltung von Beverly Mtui, Chefredakteurin von fresh Magazin und freshVibes Radio, die am Anfang der Veranstaltung präzisierte, warum wir heute da sind: “Wir von fresh Magazine haben Institutionen, Organisationen und Vereine für heute Abend eingeladen, damit sie über ihre Arbeit in Österreich sowie ihre geplanten Events im Black History Monat Februar vorstellen. Der Black History Month ist ein Monat des Empowerments der Black Communities in Österreich; auch wenn die Tradition aus den USA kommt, wird sie schon seit 26 Jahren dank des Vereins Pamoja in Österreich gefeiert.” 

Beverley Allen-Stingeder eröffnete die Veranstaltung

Offiziell wurde die Veranstaltung von Beverley Allen-Stingeder, Bildungsexpertin, Frauenvorsitzende im oberösterreichischen Bezirk Urfahr-Umgebung und Mitglied des Landesparteivorstands der SPÖ Oberösterreich, eröffnet. In ihrer Rede (pdf), ausgehend aus ihrer persönlichen Geschichte, erzählte sie, wie sie im Alter von zehn Jahren, am 7. Juli 1978, von Sierra-Leone nach Österreich kam.

Dass in Pasching, wo sie wohnte, sie und ihre Mutter die einzigen Schwarzen waren. Schöner wurde die Geschichte als sie erzählte: “Ich kann mich auch daran erinnern, dass dieser Sommer besonders heiß war, denn mein Stiefvater, Franz Haidinger, lernte jeden Tag mit mir Deutsch, damit ich im September mit der Schule anfangen konnte.” Sie schilderte ihren ersten Schultag, an dem sie ihre Mutter zur Seite nahm und sagte: “Hier in Österreich brauchen wir nicht für die Schule zu zahlen, deshalb musst du diese Chance nutzen. Du musst dreimal besser sein als die anderen, denn bei dir werden sie zweimal nachsehen.“ Allen-Stingeder folgte diesem Rat ihrer Mutter. Bis heute.

Bilder der Veranstaltung

Instagram Video von Topoke

Video von Topoke als mp4

Die Politikerin und BPOC Aktivistin ist heute eine Befürworterin von Bildung und will, dass Bildungsmöglichkeiten in Österreich für alle zugänglich sind, weil “mein Wissen konnte/kann mir niemand nehmen!”. Das ist eine Tatsache. Bildung für Beverley Allen-Stingeder bedeutet Empowerment.

Das war auch das Ziel dieses Abends. Empowerment der Initiativen, die aus den Black Communities kommen, genauso wie jene Organisationen zu stärken, die Black Communities in Österreich in ihrem Portfolio haben und mit Ihnen den gemeinsamen Weg gehen wollen. 

Von Gesundheitsprojekten bis hin zur ÖBB

Nach der Rede von Beverley Allen-Stingeder wurde auf die Veranstaltungen, die im Rahmen des Black History Months in Österreich stattfinden, aufmerksam gemacht. “31 Veranstaltungen in Wien, Linz und Sankt Johann in Pongau, 28 Veranstalter*innen, und 18 Initiativen/Institutionen/Vereine haben im Black History Month Events organisiert. Heute in der Hauptbücherei stellen sich 15 dieser Initiativen vor, ” kündigte die Moderatorin Beverly Mtui an. Diese eingeladenen Initiativen, Institutionen und Vereine kamen aus Gesellschaft, Politik, Business, Gesundheit und Kultur sowie sozialen Medien. Während Sade Stöger (Instagram Video) über ihre Gesundheitsinitiative Tuina den Fokus auf ergänzende Gesundheitswege legte, präsentierte Lissi Idowu ihre Instagram und Tiktok Initiative zur Bekämpfung von Rassismen im Alltag und im Beruf. Im selben Social Media Topf erklärte Fatima Sidibe, über die Art und Weise, wie sie durch ihren Kanal “African Diva” die Geschichte Afrikas zugänglich und greifbarer auf diversen Sozialen Medien aufbereitet. Eine wichtige österreichische Institution war heuer dabei: die ÖBB. Das größte Transportunternehmen Österreichs will in einem Pilotprojekt Menschen afrikanischer Herkunft aktiv einbinden,  erklärte Christof Hermann an diesem spannenden Abend. 

Ein Eventkalender

Das Kick-off Event war auch eine Möglichkeit für die Veranstaltungsorganisator*innen auf den Black History Month Event Kalender aufmerksam zu machen, der in den Wochen zuvor kuratiert, wurde. Alleine in Wien gibt es heuer mehr als 30 Veranstaltungen zum Thema Sichtbarkeit Schwarzer Menschen und deren Diaspora. Hier sind alle Events abrufbar: https://www.blackaustria.info/veranstaltungen/ 

Noomi Anyanwu als Abschlussrednerin 

Gegen 22h01 war es Zeit für Noomi Anyanwu, Aktivistin und Sprecherin des Black Voices Volksbegehren gegen strukturellen Rassismus in Österreich, die Abschlussrede zu halten.

Das Volksbegehren scheiterte an läppischen 619 Unterschriften, das Ziel 100.000, um im Parlament behandelt zu werden. Nichtsdestotrotz wird das Volksbegehren laut Noomi Anyanwu von einigen politischen Kräften im Parlament unterstützt. Der Forderungskatalog von Black Voices hatte sechs Schwerpunkte: Bildung, Repräsentation und Öffentlichkeit, Gesundheit, Arbeitsmarkt, Polizei sowie Flucht und Migration. Konkrete Forderungen waren etwa: Schulbücher und Lehrmaterialien, die frei von rassistischen Inhalten sind und die Diversität der österreichischen Bevölkerung abbilden. Entscheidend für die Zukunft unseres Landes bleibe trotzdem diskriminierungsfreie Bildung, wie Beverley Allen Stingeder auch in ihrer Rede versuchte zu erläutern. 

Unterhaltung mit Adama Dicko und Eudora Price

Nach der ersten Häflte des Kick-off Events wurde das Publikum von Adama Dicko musikalisch unterhalten. Er spielte mit seiner Kora – Westafrikanische Harfe mit 27 Saiten –  ein ermutigendes Lied im Gedenken an globale Schwarze Leader wie Nelson Mandela, Martin Luther King und Miriam Makeba, die eine entscheidende Rolle in der Emanzipation Schwarzer Menschen weltweit gespielt haben. Adama Dicko stellte auch sein jährlich organisiertes “Jamtan” Festival in   Sankt Wolfgang in Oberösterreich vor. Auch das Ende des Kick-off Events zeichnete sich durch eine musikalische Überraschung aus. An diesem Tag war die Sopranistin Eudora Price in der Hauptbücherei und hatte zufällig von der Veranstaltung erfahren. Sie kam spontan auf die Organisator*innen zu und schlug vor, als Afro-Amerikanerin deren Vorfahren bereits mit Martin Luther King protestiert haben, ein Abschlusslied für die Black History Month Kick-Off Veranstaltung gemeinsam mit dem Publikum zu singen.  Mit dem Gospelsong “This little light of mine” berührte sie das gesamte Publikum und rief speziell mit den Worten “I’m gonna let it shine” den Teilnehmenden in Erinnerung, dass jeder noch so kleine Funke ein starkes Licht erzeuge, um die Welt mit Positivität und Zusammenhalt zu erleuchten.

Nächster Termin: Donnerstag, 1. Februar 2024 um 19h in der Hauptbücherei

Nach dem gemeinsamen Singen ging die Veranstaltung gegen 22h27 energievoll zu Ende. Im Jahre 2024 organisieren fresh Magazin, freshVibes Radio und blackaustria.info wieder am 1. Februar eine Kick-Off Veranstaltung mit neuen und dynamischen Projekten und Inhalten.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden der diesjährigen Veranstaltung und, und freuen uns schon auf das Black History Month Kick Off Event am Donnerstag, 1. Februar 2024.

BHM 2022 – Bericht zum Kick-Off

Podcast zum Kick-Off