BLACK PEOPLE IN AUSTRIA

BLACK PEOPLE IN AUSTRIA

Fb. In. Tw.

EU-Studie: Rassismus gegen Schwarze in Österreich stark gestiegen

image_pdfimage_print

Fast die Hälfte der Menschen afrikanischer Herkunft ist in ihrem Alltag
mit Rassismus und Diskriminierung konfrontiert – ein starker Anstieg seit 2016. Auch rassistische Belästigung und diskriminierendes Profiling sind weit verbreitet, wobei junge Menschen besonders häufig betroffen sind. Dies zeigt eine neue Erhebung der EU-Agentur für Grundrechte (FRA). Die FRA fordert die EU-Länder auf, dringend Maßnahmen zur Bekämpfung von
Rassismus und rassistisch motivierten Übergriffen zu ergreifen, damit
alle Menschen gleich und mit Würde behandelt werden.

Aus dem Pressetext von FRA, Fundamental Rights Agency de EU

Der zweite FRA-Bericht zu Erfahrungen von Schwarzen in der EU „Being Black in the EU“ bietet eine umfassende Darlegung von Rassismus in 13 EU-Ländern. Trotz der seit dem Jahr 2000 in der EU verbindlichen Antidiskriminierungsvorschriften und der umfangreichen Maßnahmen, die in der Folge ergriffen wurden, sind Menschen afrikanischer Herkunft weiterhin Rassismus, Diskriminierung und Hasskriminalität ausgesetzt:

• Rassistische Diskriminierung – 45 % der Befragten gaben an, in den fünf Jahren vor der Erhebung Opfer von Rassismus geworden zu sein; in der vorherigen Erhebung war der Wert niedriger mit 39 %. In Deutschland und Österreich liegt dieser Anteil aktuell bei über 70 %. Am häufigsten wurden die Befragten bei der Arbeits- oder Wohnungssuche diskriminiert. Am stärksten betroffen sind junge Menschen und Personen mit Hochschulabschluss. Dennoch ist rassistische Diskriminierung nach wie vor kaum sichtbar, da nur 9 % der Betroffenen sie melden.

• Rassistisch motivierte Übergriffe – 30 % geben an, dass sie rassistisch motivierte Übergriffe erlebt haben, doch fast niemand erstattet Anzeige. Junge Frauen, Menschen mit Hochschulbildung und Menschen mit erkennbarer religiöser Kleidung sind häufiger rassistisch motivierten Belästigungen ausgesetzt.

• Diskriminierendes Profiling – 58 % geben an, dass ihre letzte Polizeikontrolle im Jahr vor der Erhebung das Ergebnis diskriminierenden Profilings war. Diejenigen, die ihre Kontrolle als diskriminierendes ethnisches Profiling empfinden, vertrauen der Polizei deutlich weniger.

• Arbeit – 34 % fühlten sich in den fünf Jahren vor der Erhebung bei der Suche nach einem Arbeitsplatz rassistisch diskriminiert und 31 % erging es am Arbeitsplatz selbst so. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung haben sie häufiger nur befristete Verträge und sind für ihre Tätigkeit überqualifiziert.

• Wohnen und Armut – Die steigende Inflation und die steigenden Lebenshaltungskosten haben dazu geführt, dass mehr Menschen afrikanischer Herkunft einem höheren Armutsrisiko ausgesetzt sind als die allgemeine Bevölkerung. Etwa 33 % kommen finanziell nur mit Mühe über die Runden, und 14 % können es sich nicht leisten, ihre Wohnung warmzuhalten, verglichen mit 18 % bzw. 7 % der Gesamtbevölkerung. Bereits die Wohnungssuche ist für viele ein Problem: 31 % geben an, bei der Wohnungssuche rassistisch diskriminiert worden zu sein.

• Bildung – Jugendliche afrikanischer Herkunft verlassen vorzeitig die Schule dreimal häufiger als Jugendliche allgemein. Im Vergleich zu 2016 gaben im Jahr 2022 mehr Eltern an, dass ihre Kinder in der Schule von Rassismus betroffen sind.

Auszug auf dem Pressetext, die heute publiziert wurde. Die gesamte Presseaussendung findest du als pdf Datei hier

Bericht: Being Black in the EU – Experiences of People of African Descent (pdf).

Social Share

Herausgeber blackaustria.info

You don't have permission to register